Nasa-Mariner10 Die Gezeitenkräfte der Sonne haben die Drehung Merkur um seine eigene Achse soweit abgebremst, dass er nach drei Drehungen um seine eigene Achse zwei Umläufe um die Sonne vollendet hat. Wie die Gezeitenkräfte der Sonne den Mond so abgebremst haben, dass er so rotiert, dass er immer dieselbe Seite der Erde zuwendet, haben bei Merkur die Gezeitenkräfte der Sonne dieses eigentümliche Verhältnis von Tages- und Jahreslänge bewirkt.
Da zwischen zwei Begegnungen von Mariner 10 und Merkur zwei Merkurjahre und damit genau drei Merkurtage vergingen, waren jedesmal dieselben Gebiete im Tageslicht. Deshalb blieben viele Teile des Merkur bis heute
unkartographiert.
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Drei Merkurtage dauern zwei Merkurjahre
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Man könnte sich diesen Aufbau so erklären, dass Merkur der Überrest eines ursprünglich grösseren Planeten war, der kurz nach der Entstehung durch eine Kollision teilweise zerstört wurde, wobei besonders seine aus Gestein bestehende Hülle verkleinert wurde, während der eisenreiche Kern unbeschadet überlebte.
Es ist zu hoffen, dass nach bald 30 Jahren seit Mariner 10 wieder einmal eine Raumsonde den Merkur besucht. Jüngst wurde mit Radar Eis in immer im dunkeln liegenden Kratern an den Polen des Planeten nachgewiesen. Dies zeigt, dass Merkur weit mehr ist als nur eine Mondlandschaft. Er ist eine Welt, die uns die Geschichte des Sonnensystems aus einem neuen Blickwinkel erzählen kann. |